Santa Cruz

Santa Cruz

Erstmal ankommen

Nach etwas mehr als 2h auf dem Speedboat war ich in Santa Cruz angekommen. Da das Boot bereits 7:00 Uhr abfuhr, kam ich sehr früh an und hatte noch einen kompletten Tag zum Entspannen und einfach ankommen. Meine dortige Unterkunft stand im krassen Gegensatz zu meiner letzten. Sie war hell, klein und gemütlich und es ging eine leichte Brise am Zimmer vorbei. Wie ich in den nächsten Tagen feststellen sollte, hatte ich das Zimmer nicht für mich allein. Diverse Gekkos, Eidechsen, Spinnen und Käfer beanspruchten ihren Platz in einer friedlichen Koexistenz.

     

    

In dem zum Hotel zugehörigen Café genoss ich mein erstes Frühstück auf Galapagos. Durch die sehr früh startenden Tagestouren, war bis dahin dafür einfach keine Zeit. Bei leichter Jazzmusik gab es alles was das Herz begehrt. Bei einem anschließenden ausgiebigen Spaziergang erkundete ich den touristisch voll erschlossenen Ort mit seinen Kneipen, Restaurants und zahlreichen Souvenirshops. Bei einem Mango Daiquiri ließ ich den Abend mit einem kitschig rosanen Sonnenuntergang ausklingen.

Das Hochland von Santa Cruz – Riesenschildkröten und Lavatunnel

Am nächsten Tag ging es mit einem Taxi ins Hochland von Santa Cruz. Der Fahrer sprach, wie die meisten Einheimischen auf Galapagos, kein Englisch, so dass wir uns mit Händen und Füßen und meinen eher grundlegenden Spanischkenntnissen verständigten. Eigentlich ganz witzig. Zunächst ging es durch eine atemberaubende Landschaft über eine gut ausgebaute Straße zu einer Farm mit Riesenschildkröten. Diese bestand teils aus Wald, teils aus Wiese mit kleinen Wassertümpeln. Auf dem recht großen Areal befanden sich zahlreiche Riesenschildkröten bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Essen. Fairerweise muss man sagen, dass die Kau-Geschwindigkeit zwangsläufig dazu führt, dass sie den ganzen Tag essen müssen, wenn sie nicht gerade baden oder schlafen. Anders als die eleganten Wasserschildkröten, bewegen sich Landschildkröten etwas unbeholfen und was bei der Größe allerdings kein Wunder ist.

Der danach folgende etwa 1km lange Lavatunnel, war eine recht Nasse Angelegenheit. Da es die Tage zuvor geregnet hatte, regnete es nun durch die Decke des Tunnels, so dass der Boden teils matschig, teils rutschig war. Kletternd und krabbelnd ging es dann über Stock und Stein durch das rutschige Nass bis zur anderen Seite des Tunnels und von dort aus zurück in die Stadt. Alles in allem ein sehr eindrucksvoller Tag.

Sonne, Strand und Me(e)hr

Vom Eingang der Tortuga Bay (Schildkröten-Bucht) bis zum Strand sind es etwa 2,5km zu Fuß auf einem kleinen, gut gepflasterten Weg. Es wird empfohlen 2l Wasser mit auf den Weg zu nehmen, da die Hitze und die starke Sonneneinstrahlung extrem zehrend sind. Ich kann zusätzlich noch Sunblocker und einen Hut empfehlen.

Hat man den hügeligen Weg erstmal geschafft, wird man mit einem unglaublich weißen Sandstrand, an welchen Jahr für Jahr Schildkröten zurückkehren, um Ihre Eier abzulegen. Ein paar Nester waren schon da und wurden mit Absperrband vor unbefugtem Betreten geschützt. Interessant ist, dass jede Schildkröte genau an den Strand zurückkehrt, an welchem Sie selbst geboren wurde, um Ihre Eier abzulegen.

Geht man den Strand ganz bis zum Ende entlang, findet man jede Menge Leguane, die abwechselnd das kühle Nass und den Strand genießen. Beeindruckend wie die Tiere bei diesen Temperaturen problemlos in der Sonne herumliegen können. Beim ihrem Anblick muss ich unweigerlich an Jurassic Park denken.

Die nahegelegene Lagune lädt zum Baden ein, sofern ein Schattenplätzchen verfügbar ist.

Mein Flug unter Wasser & ein Seelöwe hautnah

Mit der Tauchbasis „Scuba Iguana“ ging es die nächsten beiden Tage raus ins Meer. Absolut perfekte Wahl. Die Ausrüstung war in einem Top Zustand, gut organisiert und das Briefing vor jedem Tauchgang war ausführlich, mit allen erforderlichen Informationen inkl. Bootbriefing. Unser erster Tauchspot war der Gordon Rock, der wohl bekannteste Tauchspot von Santa Cruz. Mit seiner teils starken und wechselnden Strömung ist der Tauchplatz ein idealer Ort für fortgeschrittene Taucher und das Abenteuer Großfisch.

Die Strömung während unseres Tauchgangs war recht ordentlich, so dass wir uns an den Felsen festhielten, um nicht weggepustet zu werden. Ein tolles Gefühl, quasi fliegen unter Wasser. Nachdem wir unsere Beobachterposten eingenommen hatten, schwammen zahlreiche Haie, Schildkröten und Rochen an uns vorbei. Hammerhaie, Weißspitzenhaie, Schwarzspitzenhaie, Galapagoshaie,  Schildkröten und mein erster Tigerschlangenaal in Kombination mit der Strömung machten diesen Tauchtag absolut spitze. Auf der Rückfahrt mit dem Boot und die war echt lang, konnte ich nicht aufhören zu Grinsen. Oh happy day!

Am nächsten Tag ging es zur Insel Floreana. Das unglaubliche Erlebnis vom Vortag war schwer zu toppen. Der erste Tauchplatz war sandig und gespickt mit Kugelfischen und Adlerrochen, während der zweite das hielt was er versprach: SEELÖWEN hautnah. Die extrem verspielten und eleganten Schwimmer schossen an uns vorbei in die Tiefe und wieder hinauf, legten sich auf Felsen um sich dann kopfüber wieder in die Tiefe fallen zu lassen. Ein Unterwasserkino, dass seines Gleichen sucht. Dank ihrer extremen Neugier, hatte ich eine einzigartige Begegnung mit einem Seelöwen. Er schoss knapp an mir vorbei in die Tiefe und machte auf dem Weg nach oben einen Halt auf meiner Augenhöhe etwa einen halben Meter von mir entfernt. Er sah mir in die Augen und beobachtete mich für eine Weile bis er langsam von dannen zog.

     

     

Wie gern hätte ich den süßen Dickhäuter geknuddelt aber mein Taucherkodex und die Liebe zur Unterwasserwelt verbietet mir das leider. Und wieder einmal saß ich über beide Ohren strahlend auf dem Weg zurück auf dem Boot.

Die Insel Seymour – Landleguane, Blaufußtölpel und anderes Gefieder

Dass ich Bootfahren liebe, lässt sich schwer verbergen. So ging es auch an diesem Tag mit dem Boot raus zur Insel Seymour. Auf unserem Rundweg sah ich zum ersten Mal Landleguane mit ihrer besonderen Färbung ganz nah. Sie sind Pflanzenfresser und als diese auch sehr gut getarnt. Man muss schon genau hinsehen um die Echsen zu entdecken.

     

     

Ganz anders die Männchen der Fregattvögel. Diese haben zur Paarungszeit einen riesig aufgeblasenen roten Beutel am Hals, um die Weibchen anzulocken. Einige Jungvögel waren bereits zu sehen und zu hören, wie sie lautstark nach mehr Futter schrien. Was dem Fregattvogel der Beutel sind dem Blaufußtölpel die Füße. Je intensiver das Blau seiner Füße, desto höher stehen seine Chancen auf ein Weibchen. Einige stolze Daddys waren wachsam in ihren Nestern zu sehen.