Meine Auszeit – 88 Tage durch Amerika

Meine Auszeit – 88 Tage durch Amerika

Jeder lange Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

Bereits seit mehreren Jahren hatte ich den Wunsch, mir einmal eine Auszeit zu nehmen, nur irgendwie gab es dafür scheinbar nie den richtigen Zeitpunkt. Entweder ein großes Projekt im Job, das meine volle Aufmerksamkeit forderte, Freunde oder Bekannte, welche Hilfe benötigten oder eben nicht genug Budget. Im September 2016 entschied ich dann, dass der perfekte Zeitpunkt jetzt ist und beantragte eine 3 monatige Auszeit bei meinem Arbeitgeber. Als der unterschriebene Antrag vor mir lag, war ich unheimlich glücklich und zugleich hatte ich etwas Bammel vor der großen Aufgabe die nun vor mir lag. Mein privates Großprojekt begann.

Wo soll’s denn hingehen?

Zunächst beschloss ich, dass ich mindestens zwei der vielen Traumziele, welche ich seit längerem im Kopf habe und trotz zahlreicher Reisen noch nicht sehen konnte, auswählen werde. Als leidenschaftliche Taucherin und bekennende Aktivreisende stand ausser Frage, dass die Ziele eine spannende Unterwasserwelt mit nicht allzu niedrigen Temperaturen und zahlreichen Outdoormöglichkeiten bieten müssen. Die Wahl fiel auf die Inselgruppen Galapagos und Hawaii, so dass ich die restlichen Wochen meiner Reise in Süd- und Nordamerika plante.

Nach einigen Recherchen vervollständigte sich nach und nach die Route. Da die Anreise zu den Galapagos Inseln nur über Ecuador möglich ist, entschied ich mich, dies mit einer Reise durchs Festland zu kombinieren. Fasziniert las ich den Reiseführer über das mir bis dahin völlig unbekannte Land und beschloss die Straße der Vulkane zu bereisen.

San Francisco habe ich von einer vorherigen Reise in sehr guter Erinnerung behalten, weshalb ich ein paar Tage dort eingeplant habe, bevor es dann zu Traumziel Nummer 2 nach Hawaii geht. Zurück in San Francisco startet dann mein Roadtrip entlang der Nationalpark Route über Las Vegas nach Seattle. Der letzte Stop meiner Reise sollte mich etwas näher an die deutsche Zeitzone bringen und an den Great Lakes liegen. Chicago am Lake Michigan bot sich da wunderbar an.

Im Voraus buchen oder lieber spontan vor Ort?

Zunächst vorweg: Beides hat seinen Charm. Während das Buchen im Voraus viel Vorbereitungszeit und eine vorherige Planung der Reiseroute voraussetzt, gibt diese Reisevariante aber auch eine gewisse Sicherheit, dass man auch in kleineren Ortschaften eine garantierte Übernachtungsmöglichkeit zu einem garantierten und im Vorfeld bekannten Preis hat. Allerdings wird man unflexibel in der Entscheidung, wo man als nächstes hinreisen möchte.

Die spontane Buchung vor Ort hingegen hat den Vorteil, dass man sehr flexibel ist und man wenig Vorbereitungszeit für die Reise benötigt. Diese Reisevariante kann jedoch dazu führen, dass man während der Reise viel Zeit mit der Suche einer Unterkunft sowie der Routenplanung verbringt und man vorher nicht weiß, welchen Preis man bezahlt. Ob es tatsächlich günstiger ist, direkt in der Unterkunft zu buchen ist fraglich.

Meine bisherigen Reiseerfahrungen haben mich gelehrt, dass es durchaus Schnäppchen geben kann, wenn man direkt im Hotel bucht. Die Flexibilität zu haben, spontan entscheiden zu können wohin man als nächstes möchte, habe ich allerdings selten ausgenutzt und stattdessen an meiner zuvor überlegten Route größtenteils festgehalten. Teilweise bin ich in einem Ort ungeplanterweise erst spät abends angekommen und die Suche nach einer Unterkunft um 21Uhr oder später gab mir ein ungutes Gefühl. Der Aufwand für die Suche stand in meinem Fall auch in keinem guten Verhältnis zur Ersparnis.

Unterm Strich habe ich für mich entschieden, dass sich eine Kombination aus der Sicherheit der Vorausbuchung und der Flexibilität der Stornierbarkeit am Besten für meine Art zu Reisen eignet. Ich buche meine Unterkünfte grundsätzlich im Voraus, kann diese jedoch ein bis drei Tage vor Anreise kostenfrei stornieren. Für meine Auszeit bedeutete diese Entscheidung jede Menge Reiseführer und Karten zu studieren, es entwickelte sich allerdings eine gewaltige Vorfreude auf das was mich auf der Reise erwartet.